Magnesiummangel verstehen: Diese Nährstoffe und Lebensmittel rauben deinem Körper Magnesium
- Norman Reffke
- 3. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen
Einleitung
Hast du oft Muskelzucken, Krämpfe oder fühlbare Erschöpfung, obwohl du dich ausgewogen ernährst? Dann könnte dir ein unsichtbarer Mineralstoff still und heimlich entgleiten: Magnesium. In diesem Artikel erfährst du, warum Magnesiummangel so häufig unterschätzt wird, welche Nahrungsmittel und Lebensumstände deinem Körper Magnesium entziehen – und was du konkret dagegen tun kannst.
Was macht Magnesium im Körper?
Biochemische Funktionen von Magnesium
Über 300 Enzyme sind magnesiumabhängig
Steuerung von Muskelkontraktionen, Energieproduktion (ATP), Zellteilung
Einfluss auf Nervensystem, Herzrhythmus und Knochengesundheit
Speicherorte im Körper
60% in den Knochen
30% in der Muskulatur
Nur 1% im Blut (Serummessung oft ungenau)
Warum entsteht Magnesiummangel?
Unzureichende Aufnahme durch die Nahrung
Industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten kaum Magnesium
Auslaugung der Böden senkt Magnesiumgehalt in Pflanzen
Erhöhter Bedarf oder Verlust
Wachstum, Schwangerschaft, Stillzeit, Sport
Chronischer Stress, Krankheiten
Medikamenteneinnahme (z. B. Diuretika, PPI, Antibiotika)
Störung der Resorption im Darm
Zöliakie, Morbus Crohn, Leaky Gut
Dysbiose, Histaminintoleranz
Galle- und Fettverdauungsstörungen
Welche Lebensmittel rauben Magnesium?
Lebensmittel mit ungünstigem Calcium-Magnesium-Verhältnis
Hartkäse, Milchprodukte im Übermaß
Angereicherte Instantprodukte
Oxalsäurehaltige Lebensmittel
Spinat, Mangold, Rhabarber, rote Beete (in großen Mengen)
Bindet Magnesium zu unresorbierbaren Komplexen
Phytinsäure
In Vollkornprodukten, Nüssen und Hülsenfrüchten
Hemmt die Aufnahme über den Darm, besonders bei unfermentierter Zubereitung
Phosphate & Zusatzstoffe
In Cola, Light-Getränken, verarbeiteten Fleischprodukten
Steigern die renale Magnesiumausscheidung
Was fördert die Ausscheidung von Magnesium?
Medikamente
Diuretika (z. B. Hydrochlorothiazid)
Protonenpumpenhemmer (z. B. Omeprazol)
Antibiotika wie Gentamycin
Hormonelle Kontrazeptiva (Pille)
Lifestyle-Faktoren
Chronischer Stress → Cortisolanstieg → Magnesiumverlust über die Nieren
Koffein (Kaffee, Energydrinks) → erhöht die Diurese
Alkohol → stört Resorption & fördert Ausscheidung
Zucker → steigert Insulinbedarf, wodurch Magnesium intrazellulär verlagert wird
Schwitzen & Sport
Magnesiumverluste über Schweiß
Steigender Bedarf durch Muskelarbeit und Regeneration
Symptome eines Magnesiummangels
Frühzeichen
Muskelzucken, Krämpfe, Zittern
Nervosität, Schlafstörungen
Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme
Fortgeschrittene Symptome
Herzrhythmusstörungen
Chronische Erschöpfung
Übererregbarkeit, Angstzustände
Was hilft gegen Magnesiummangel?
Ernährung optimieren
Fermentierte Vollkornprodukte, Sprossen, grünes Blattgemüse
Magnesiumreiche Nüsse (Mandeln, Paranüsse), Kürbiskerne
Mineralwässer mit über 100 mg/l Magnesium
Supplementierung
Organische Verbindungen (Citrat, Glycinat, Malat) bevorzugen
Dosierung: 200–400 mg täglich (je nach Bedarf und Belastung)
Einnahme abends bei Krämpfen oder Nervosität
Darmgesundheit verbessern
Probiotika, Bitterstoffe, basische Ernährung
Histaminarmes Essen bei Intoleranz
Studienlage & Forschung
Grober, U. et al. (2015): „Magnesium in Prevention and Therapy“. Nutrients. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4586582/
de Baaij, J. H. et al. (2015): „Magnesium in Man: Implications for Health and Disease“. Physiol Rev. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26433005/
Vormann, J. (2016): „Magnesium: Status, Einflussfaktoren und Bedeutung“. Ernährungsumschau. https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/EMS/documents/pdf/2016/10_16_EU03_Magnesium_Vormann.pdf
EFSA NDA Panel (2006): „Tolerable upper intake levels for vitamins and minerals“. https://www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/314