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Gut verdauliche vegane Proteinquellen: Hohe Bioverfügbarkeit ohne Blähungen

  • Autorenbild: Norman Reffke
    Norman Reffke
  • 3. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Einleitung


Die Nachfrage nach pflanzlichen Proteinquellen steigt stetig, nicht nur aus ethischen und ökologischen Gründen, sondern auch aufgrund gesundheitlicher Überlegungen. Viele Menschen, die sich für eine vegane Ernährung entscheiden, stehen jedoch vor der Herausforderung, Proteinquellen zu finden, die sowohl gut verdaulich sind als auch eine hohe Bioverfügbarkeit aufweisen, ohne dabei unangenehme Verdauungsbeschwerden wie Blähungen zu verursachen. In diesem Artikel werden wir die besten verfügbaren Optionen untersuchen und wissenschaftlich fundierte Empfehlungen geben.​


Inhaltsverzeichnis


  1. Grundlagen pflanzlicher Proteine

  2. Verdauung und Bioverfügbarkeit

  3. Top vegane Proteinquellen

  4. Kombinationen für ein vollständiges Aminosäureprofil

  5. Praktische Tipps zur Vermeidung von Blähungen

  6. Fazit

  7. Quellenangaben


Grundlagen pflanzlicher Proteine


Pflanzliche Proteine unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und Verdaulichkeit von tierischen Proteinen. Während tierische Proteine in der Regel alle essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge enthalten, sind viele pflanzliche Proteine in einer oder mehreren dieser Aminosäuren limitiert. Dennoch können durch gezielte Kombination verschiedener pflanzlicher Proteinquellen vollständige Aminosäureprofile erreicht werden.​


Verdauung und Bioverfügbarkeit


Die Verdaulichkeit und Bioverfügbarkeit von Proteinen sind entscheidend für ihre Wirksamkeit im Körper. Einige pflanzliche Proteine enthalten Antinährstoffe wie Phytinsäure oder Lektine, die die Aufnahme von Nährstoffen hemmen können. Durch bestimmte Verarbeitungsverfahren wie Fermentation oder enzymatische Behandlung kann die Verdaulichkeit erheblich verbessert werden.​

Eine Studie zeigte, dass fermentiertes Erbsenprotein eine um 22,5 % höhere Verdaulichkeit und eine um 38,4 % höhere Bioverfügbarkeit im Vergleich zu isoliertem Erbsenprotein aufweist. ​PubMed


Top vegane Proteinquellen


1. Fermentiertes Erbsenprotein

  • Verdauung: Hervorragend, da Fermentation Antinährstoffe abbaut.

  • Bioverfügbarkeit: Signifikant erhöht durch enzymatische Behandlung.

  • Blähungspotenzial: Sehr gering. ​PubMed+37PubMed+37ScienceDirect+37


2. Reisprotein

  • Verdauung: Sehr gut, besonders bei braunem Vollkornreis.

  • Bioverfügbarkeit: Hoch, insbesondere in Kombination mit Erbsenprotein.

  • Blähungspotenzial: Minimal.​


3. Sonnenblumenprotein

  • Verdauung: Gut, enthält wenig blähende Substanzen.

  • Bioverfügbarkeit: Moderate, kann durch Kombination verbessert werden.

  • Blähungspotenzial: Gering.​


4. Hanfprotein

5. Kartoffelprotein-Isolat

  • Verdauung: Exzellent, nahezu keine Blähungen.

  • Bioverfügbarkeit: Sehr hoch, vergleichbar mit Whey-Protein.

  • Blähungspotenzial: Sehr gering.​PubMed+15ScienceDirect+15PubMed+15


Kombinationen für ein vollständiges Aminosäureprofil


Durch die Kombination verschiedener pflanzlicher Proteinquellen kann ein vollständiges Aminosäureprofil erreicht werden. Beispielsweise ergänzt Reisprotein, das arm an Lysin ist, das lysinreiche Erbsenprotein. Solche Kombinationen können die biologische Wertigkeit erheblich steigern. ​


Praktische Tipps zur Vermeidung von Blähungen


  • Fermentation nutzen: Fermentierte Produkte wie Tempeh oder fermentiertes Erbsenprotein sind leichter verdaulich.

  • Langsames Einführen: Neue Proteinquellen schrittweise in die Ernährung integrieren.

  • Ausreichend Wasser trinken: Hilft bei der Verdauung von Ballaststoffen.

  • Kombination mit Gewürzen: Gewürze wie Kümmel oder Fenchel können blähungshemmend wirken.​


Fazit


Es gibt zahlreiche vegane Proteinquellen, die gut verdaulich sind, eine hohe Bioverfügbarkeit aufweisen und dabei kaum Blähungen verursachen. Durch gezielte Auswahl und Kombination dieser Proteine kann eine ausgewogene und effektive pflanzliche Ernährung erreicht werden.​


Quellenangaben


  • Improved digestibility and bioavailability of pea protein following enzymatic treatment and fermentationZusammenfassung: Diese Studie zeigt, dass fermentiertes Erbsenprotein eine signifikant höhere Verdaulichkeit und Bioverfügbarkeit aufweist. Die Fermentation reduzierte Antinährstoffe und steigerte die Absorption von Aminosäuren.

    Veröffentlichungsdatum: 2024

    Link: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38274195

  • Combining Plant Proteins to Achieve Amino Acid Profiles Adapted to Human RequirementsZusammenfassung: Die Kombination von pflanzlichen Proteinen (z. B. Reis und Erbse) kann ein vollständiges Aminosäureprofil erzeugen. Dies verbessert die biologische Wertigkeit deutlich und gleicht Defizite einzelner Quellen aus.

    Veröffentlichungsdatum: 2022

    Link: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35187024

  • Comparison of digestibility and amino acid composition of plant protein isolatesZusammenfassung: Die Studie vergleicht pflanzliche Protein-Isolate hinsichtlich ihrer Aminosäurenprofile und Verdaulichkeit. Kartoffelprotein zeigt dabei besonders hohe Werte.

    Veröffentlichungsdatum: 2021

    Link: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0308814621004925

  • Hemp seed as a protein source: Nutritional profile and digestibilityZusammenfassung: Hanfprotein bietet ein ausgewogenes Aminosäureprofil und ist besonders für Sportler interessant. Es enthält Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffe.

    Veröffentlichungsdatum: 2020

    Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7238023

  • Potato protein isolate as an alternative to animal proteinZusammenfassung: Kartoffelprotein-Isolat erreicht eine biologische Wertigkeit vergleichbar mit Whey-Protein. Es ist hypoallergen und sehr gut verdaulich.

    Veröffentlichungsdatum: 2019

    Link: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnut.2019.00049

Hinweis: Kein medizinischer Rat Unsere Blogbeiträge dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Die Inhalte basieren auf sorgfältiger Recherche und wissenschaftlichen Quellen, sind jedoch nicht als medizinische Empfehlung zu verstehen. Bitte konsultiere bei gesundheitlichen Fragen immer eine Ärztin oder einen Arzt.

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