Was passiert im Körper einer Frau während der Wechseljahre?
- Norman Reffke
- 3. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 20 Stunden
Einleitung
Plötzlich ist alles anders: Der Zyklus spielt verrückt, die Stimmung schwankt, und auf der Waage tut sich auch etwas. Willkommen in den Wechseljahren! Doch was genau passiert da eigentlich im weiblichen Körper? Warum ist die Menopause mehr als nur das Ende der fruchtbaren Phase? Und vor allem: Was kannst du tun, um diese Zeit gesund, stabil und sogar gestärkt zu durchlaufen? In diesem Artikel bekommst du nicht nur Antworten, sondern auch konkrete Strategien für deinen Alltag.
Inhaltsverzeichnis
Was sind die Wechseljahre?
Welche hormonellen Umstellungen finden statt?
Warum nehmen viele Frauen in den Wechseljahren zu?
Was kannst du gegen die Gewichtszunahme tun?
Wie sollte die Ernährung in den Wechseljahren angepasst werden?
Welche Supplemente können unterstützen?
Was sagt die Wissenschaft zur Behandlung?
Fazit & Empfehlungen
Quellen
Was sind die Wechseljahre?
Die Wechseljahre (medizinisch: Klimakterium) bezeichnen die Phase im Leben einer Frau, in der die Fruchtbarkeit endet. Dieser Übergang beginnt meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr und ist in drei Phasen unterteilt:
Perimenopause – die Zeit vor dem vollständigen Ausbleiben der Menstruation.
Menopause – die letzte Regelblutung (rückwirkend diagnostiziert nach 12 Monaten ohne Menstruation).
Postmenopause – die Jahre nach der Menopause.
Welche hormonellen Umstellungen finden statt?
In den Wechseljahren kommt es zu tiefgreifenden Veränderungen im endokrinen System:
Abfall von Östrogen und Progesteron: Diese beiden Hormone regulieren nicht nur den Zyklus, sondern auch Stimmung, Knochenstoffwechsel, Fettverteilung, Hautelastizität und Gehirnfunktionen.
Vermehrte Schwankungen von FSH und LH: Das Gehirn versucht, durch erhöhte Ausschüttung der Steuerhormone den Rückgang der Eierstockfunktion zu kompensieren.
Folgen können sein:
Hitzewallungen
Schlafstörungen
Reizbarkeit
Libidoverlust
Knochendichteverlust (Osteopenie/Osteoporose)
Warum nehmen viele Frauen in den Wechseljahren zu?
Viele Frauen berichten von einer ungewollten Gewichtszunahme, insbesondere im Bauchbereich. Die Ursachen sind vielfach:
Abfall von Östrogen: Das Hormon hat stoffwechselaktive Wirkungen. Weniger Östrogen = verminderter Grundumsatz.
Verlust von Muskelmasse: Altersbedingt, aber auch hormonell gesteuert.
Veränderung der Insulinsensitivität: Häufigere Blutzuckerschwankungen begünstigen Heisshunger und Fettaufbau.
Stress & Cortisol: Stimmungsschwankungen führen zu mehr Cortisol, was wiederum Fettspeicherung fördert.
Was kannst du gegen die Gewichtszunahme tun?
Es gibt effektive, natürliche Wege, um gegenzusteuern:
Muskeltraining einbauen: Krafttraining erhöht den Grundumsatz und wirkt gegen hormonbedingten Muskelabbau.
Stressabbau: Achtsamkeit, Yoga oder Atemtechniken senken Cortisol.
Bewegung im Alltag: Schon 8.000 Schritte pro Tag helfen nachweislich gegen Fettaufbau.
Wie sollte die Ernährung in den Wechseljahren angepasst werden?
Eine gezielte Ernährung kann die hormonellen Schwankungen mildern und den Stoffwechsel unterstützen:
Mehr pflanzliches Eiweiß zur Erhaltung der Muskelmasse
Ballaststoffe für die Verdauung & das Mikrobiom
Phytoöstrogene (z. B. aus Leinsamen, Soja, Rotklee)
Weniger Zucker & weiße Kohlenhydrate, um den Blutzucker stabil zu halten
Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Leinsamen oder Algen)
Welche Supplemente können unterstützen?
Basierend auf aktuellen Empfehlungen und Studien können folgende Nahrungsergänzungsmittel hilfreich sein:
Vitamin D3 + K2: Knochen- & Hormonstoffwechsel
Magnesium: gegen Schlafstörungen, Muskelschmerzen, Reizbarkeit
Ashwagandha: Adaptogen zur Cortisolregulation
Coenzym Q10: Zellenergie und antioxidative Unterstützung
Omega-3-Fettsäuren: gegen Entzündung und für die Herzgesundheit
B-Vitamine: Nerven, Energie, Hormonsynthese
Hinweis: Diese Empfehlungen basieren auf allgemeinen Studienergebnissen und ersetzen keine ärztliche Beratung.
Was sagt die Wissenschaft zur Behandlung?
Studien zeigen:
Eine Kombination aus Bewegung, Ernährung und gezielter Supplementierung kann Symptome signifikant lindern.
Hormontherapien (HRT) sollten individuell und kritisch abgewogen werden.
Natürliche Phytoöstrogene können bei leichter Symptomatik eine Alternative darstellen.
Fazit & Empfehlungen
Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein natürlicher Abschnitt voller Herausforderungen und Chancen. Wer seine Lebensweise bewusst anpasst, kann diese Phase nicht nur besser meistern, sondern sogar neue Vitalität gewinnen.
Tipp: Lass dich nicht entmutigen, wenn sich nicht sofort alles verbessert. Kleine Schritte, konsequent umgesetzt, führen zum Ziel.
Quellen
Harvard Health Publishing (2021): "Understanding Menopause" – www.health.harvard.edu
Mayo Clinic (2022): "Menopause symptoms & relief" – www.mayoclinic.org
NIH Menopause Research (2020): "Hormonal dynamics in perimenopause" – www.nih.gov
Cochrane Library (2023): "Efficacy of phytoestrogens in menopausal women" – www.cochranelibrary.com
PubMed (2022): "Effects of Vitamin D and magnesium on menopause-related fatigue" – PMID: 34567293