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Hinweis: Kein medizinischer Rat Unsere Blogbeiträge dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Die Inhalte basieren auf sorgfältiger Recherche und wissenschaftlichen Quellen, sind jedoch nicht als medizinische Empfehlung zu verstehen. Bitte konsultiere bei gesundheitlichen Fragen immer eine Ärztin oder einen Arzt.

Warum rieche ich unter den Achseln stärker nach der Rasur?

Du kennst das sicher: Frisch rasiert, frisch geduscht – und trotzdem entsteht unter den Achseln schon nach kurzer Zeit ein unangenehmer Geruch. Warum ist das so? Warum riechen viele Menschen gerade nach der Rasur besonders stark? Und was kannst du konkret dagegen tun? In diesem Artikel erfährst du die biochemischen Hintergründe, bekommst praxisnahe Tipps für deinen Alltag und lernst, wie du deinen Körper auf natürliche Weise wieder ins Gleichgewicht bringst.


Was passiert unter der Haut? Die biochemischen Mechanismen


Unser Achselschweiß selbst riecht eigentlich nicht. Erst wenn er mit bestimmten Hautbakterien in Kontakt kommt, entstehen die typischen Gerüche. Vor allem sogenannte Corynebakterien und Staphylokokken bauen Bestandteile des apokrinen Schweißes ab. Dabei entstehen u. a.:

  • 3-Methyl-2-hexensäure

  • Thiole (schwefelartige Verbindungen)

  • kurzkettige Fettsäuren

Diese Reaktionsprodukte sind extrem geruchsintensiv – und genau hier setzt das Problem bei frisch rasierter Haut an.


Warum die Rasur den Geruch verstärken kann


Die Rasur bewirkt mehrere ungünstige Faktoren auf einmal:

  • Mikroverletzungen der Haut begünstigen Entzündungen und stören das Mikrobiom.

  • Die Hautflora wird aus dem Gleichgewicht gebracht.

  • Haare wirken eigentlich wie natürliche Geruchspuffer: Ohne sie bleibt Schweiß länger auf der Haut und verdunstet schlechter.

  • Aggressive Rasurprodukte oder zu heißes Wasser reizen die Haut und begünstigen bakterielle Fehlbesiedlung.


Weitere Einflussfaktoren: Hormone, Stress, Kleidung


Neben der Rasur beeinflussen weitere Faktoren, wie stark du unter den Achseln riechst:

  • Stress aktiviert die apokrinen Drüsen besonders stark.

  • Hormonelle Schwankungen (z. B. Zyklus, Wechseljahre, Androgene) können die Zusammensetzung des Schweißes verändern.

  • Kunstfasern wie Polyester begünstigen die Bakterienvermehrung.

  • Ernährung (Knoblauch, Zwiebeln, Fleisch, Alkohol) beeinflusst die Geruchsstoffe im Schweiß.


Symptome und Alltagseinfluss


Typische Beschwerden nach der Rasur:

  • Schneller auftretender Schweißgeruch

  • Brennende oder juckende Achselhaut

  • Rasurpickel oder leichte Rötungen

  • Unsicherheit im sozialen Kontext wegen wahrnehmbarem Geruch

Diese Symptome können dazu führen, dass Menschen sich unwohl fühlen oder vermehrt auf Deos oder Parfums zurückgreifen – was wiederum neue Hautprobleme erzeugen kann.


Natürliche Pflege- und Behandlungsstrategien


Du kannst deinen Achselbereich nach der Rasur gezielt beruhigen und das Geruchsrisiko reduzieren:

  • pH-hautneutrale Waschlotionen verwenden

  • Nach der Rasur nur sanfte Pflegeprodukte mit Aloe Vera, Panthenol oder Hamamelis auftragen

  • Deos mit Zink, Salbei, Natron oder Magnesiumhydroxid nutzen

  • Rasierhäufigkeit reduzieren oder auf elektrische Rasierer umsteigen

  • Atmungsaktive Kleidung tragen, ideal aus Baumwolle oder Bambus


Prävention durch Mikrobiom-Pflege und Ernährung


Langfristig ist entscheidend, dass du dein Hautmikrobiom stärkst:

  • Keine antibakteriellen Seifen verwenden

  • Duschen ohne Duschgel (nur mit Wasser) an Achseltagen testen

  • Probiotische Pflegeprodukte einsetzen

  • Ernährung: Weniger schwefelhaltige Lebensmittel, mehr Chlorophyll (Petersilie, Spinat, Weizengras)

  • Trinken: Viel Wasser, grüner Tee, Fencheltee zur Leberentlastung


Nahrungsergänzungen zur Geruchsregulation


Manche Nahrungsergänzungsmittel können den Körpergeruch messbar beeinflussen:

  • Chlorophyllin: Körperdeodorierend, z. B. in Kapseln

  • Zink: Reduziert Entzündungen, unterstützt das Mikrobiom

  • Magnesium: Reduziert Schweißproduktion

  • B-Vitamine: Regulieren Hautstoffwechsel und Geruchsstoffbildung

Diese Empfehlungen beruhen auf Erfahrungswerten und frei verkäuflichen Produkten. Es sind keine Heilversprechen im Sinne des Arzneimittelrechts.

Studienlage & Forschung


Wissenschaftliche Studien zeigen:

  • Rasur beeinflusst das epikutane Mikrobiom signifikant (Bouslimani et al., 2019)

  • Bakterien wie Corynebacterium spp. sind bei starkem Geruch dominierend (James et al., 2013)

  • pH-Wert und Talgproduktion sind entscheidend für das Bakterienmilieu (Schmid-Wendtner, 2006)


Fazit: Was du jetzt tun kannst


Starker Achselgeruch nach der Rasur ist kein Zeichen mangelnder Hygiene, sondern Ausdruck einer sensiblen Hautbarriere, bakterieller Dysbalance und individueller Schweißzusammensetzung.

Mit gezielten Maßnahmen kannst du das Problem in den Griff bekommen – dauerhaft, natürlich und ohne aggressive Produkte.

Und falls du dein Hautmikrobiom ganzheitlich stabilisieren möchtest, ist vielleicht auch unser Coaching-Reset für Haut & Leber genau das Richtige für dich.


Quellen


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